Catcalling ist ein Phänomen, das viele Frauen auf der Straße erleben. Dabei handelt es sich um unerwünschte sexuelle Kommentare, Pfeifen, Klatschen oder Gesten, die Frauen als Objekte sexualisieren und belästigen. Die Täter sind meist Männer und die Opfer sind überwiegend Frauen. Viele Frauen fühlen sich dadurch unwohl, bedroht und eingeschüchtert.
Einige Menschen behaupten, dass Catcalling nur harmlose Komplimente oder Flirts seien, und dass Frauen es als Schmeichelei empfinden sollten. Dies ist jedoch eine falsche und gefährliche Einstellung. Catcalling ist kein Kompliment, sondern eine Form der Belästigung, die Frauen aufgrund ihres Geschlechts objektiviert und entmenschlicht. Es ist ein Ausdruck der Macht, die Männer über Frauen ausüben, und trägt zur Normalisierung von sexueller Gewalt bei.
In vielen Ländern, einschließlich Deutschland, ist Catcalling noch nicht als Straftatbestand anerkannt. Dies bedeutet, dass Täter nicht strafrechtlich verfolgt werden können, es sei denn, sie begehen eine andere strafbare Handlung wie Beleidigung oder Nötigung. Eine Petition, die im Jahr 2018 gestartet wurde, forderte das deutsche Parlament auf, Catcalling als Straftatbestand zu verabschieden. Die Petition erhielt mehr als 70.000 Unterschriften, wurde jedoch nicht umgesetzt.
https://www.openpetition.de/petition/online/es-ist-2020-catcalling-sollte-strafbar-sein
Es ist wichtig, dass wir Catcalling als das benennen, was es ist: eine Form von sexueller Belästigung. Indem wir dieses Verhalten normalisieren oder als Kompliment abtun, tragen wir zur Aufrechterhaltung patriarchaler Strukturen bei. Wir sollten uns alle dafür einsetzen, dass Frauen auf der Straße sicher und respektiert sind. Wenn du selbst Catcalling erlebst, scheue dich nicht davor, laut und deutlich “Nein” zu sagen oder Hilfe von anderen zu suchen. Wenn wir uns gemeinsam gegen Catcalling und sexuelle Belästigung einsetzen, können wir eine Veränderung bewirken.