Bundestag frauen sitze

Anzahl der Frauen im 20. Deutschen Bundestag nach Partei im Vergleich zur Anzahl der Gesamtsitze

Veröffentlicht von Statista Research Department, 24.01.2022

 Am 26. September 2021 war Deutschland aufgerufen, einen neuen Bundestag zu wählen. Nach 16 Jahren Kanzlerschaft Angela Merkels und einer Regierungsführung durch die CDU/CSU wies das Wahlergebnis am Ende die SPD als stärkste Kraft aus. Sie wird dadurch die meisten Sitze im erneut gewachsenen neuen Bundestag einnehmen dürfen. Durch Überhangs- und Ausgleichmandate wird dieser nach zuletzt 709 Abgeordneten zukünftig Platz für 736 Personen bieten. 257 der Sitze werden von weiblichen Abgeordneten eingenommen. Prozentual betrachtet besetzen die Grünen die meisten ihrer Sitze mit Frauen (58 Prozent). Die meisten “neuen” Abgeordneten im Bundestag hingegen kommen vom Wahlsieger, der SPD.

Repräsentation im Bundestag

Der Bundestag in seiner personellen Zusammensetzung soll die gesellschaftliche Wirklichkeit widerspiegeln, im besten Fall die komplette Gesellschaft repräsentieren. Doch besonders bei Alter und Geschlecht kann von echter Repräsentation kaum die Sprache sein. So stellen Frauen etwa 51 Prozent der Gesamtbevölkerung, jedoch nur 35 Prozent im neuen Bundestag. Besonders wenig Frauen finden sich prozentual gesehen in den Unionsfraktionen (23 Prozent), der FDP (25 Prozent) und der AfD (13 Prozent). Auch bei der Altersrepräsentation schneidet besonders die AfD schlecht ab – unter 83 Abgeordneten ist keiner der Altersgruppe u-30 vertreten. Insgesamt liegt der Anteil der unter 30-Jährigen bei 6 Prozent der Gesamtsitze, der Anteil der über 60-Jährigen doppelt so hoch bei 12 Prozent.

Viele Jurist:innen, wenig Handwerker:innen – Mangelnde berufliche Diversität im Bundestag

Mit Blick auf die Ausgestaltung neuer Gesetze ist wichtig, welche Ausbildung und Praxiserfahrung die Parlamentarier mit sich bringen. Ein Kritikpunkt, der in diesem Zusammenhang oft laut wird, ist die mangelnde berufliche Diversität im Bundestag. So wurde die größte Gruppe an Abgeordneten im letzten Bundestag von Personen der Berufsgruppe des öffentlichen Dienstes gestellt. Auch unter den beruflichen Hintergründen der Abgeordneten des neuen Bundestags finden sich überproportional viele Rechtsanwält:innen, Politikwissenschaftler:innen und Lehrer:innen.

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